09/27/2024

Es gibt noch gute Nachrichten: Deutlich mehr ausländische Fachkräfte konnten im vergangenen Jahr ihre Berufsausbildung in Deutschland anerkennen lassen, 65.300 Menschen ließen ihren Abschluss 2023 erfolgreich anerkennen. 2022 waren es mit 52.300 noch 25 Prozent weniger gewesen, gegenüber 2016 hat sich die Zahl sogar verdoppelt. Die gesetzliche Möglichkeit besteht seit 2012. Zuwanderer können so nachweisen, dass ihr ausländischer Abschluss gleichwertig zu einem deutschen Referenzberuf ist.

Neues Fachkräftegesetz zeigt Wirkung

Mit 6.600 Anerkennungen kam mehr als jeder zehnte Antragsteller aus der Türkei. Dahinter folgen mit jeweils 4.500 Anerkennungen Bosnien und Herzegowina und die Philippinen. Gut zwei Drittel der positiven Bescheide entfallen auf die medizinischen Gesundheitsbereiche. Nicht reglementierte Berufe (Tätigkeiten ohne staatliche Zulassungsanforderungen wie etwa bei Ärzten), zum Beispiel in Industrie, Handel oder Handwerk, machen nur 18 Prozent der Anerkennungsverfahren aus – dazu zählen auch die rund 330 anerkannten dualen Ausbildungsberufe.

Noch immer fehlen bundesweit zig Fachkräfte. Zuletzt konnten mehr als 570.500 Jobs nicht besetzt werden. Auch in den anderen EU-Staaten ist dieser Trend allgegenwärtig. Entsprechend konkurrieren heimische Unternehmen mit anderen europäischen Arbeitgebern – gerade deshalb sind die Zahlen ein echter Erfolg. Ein entscheidender Grund für den Anstieg ist das novellierte Fachkräfteeinwanderungsgesetz, 2023 gingen bereits sieben Prozent aller Anerkennungsverfahren durch das dort eingeführte beschleunigte Verfahren. 

BQ-Portal als Stütze bei der Anerkennung

Hilfe bei den Anerkennungsprozessen bietet das BQ-Portal im Institut der deutschen Wirtschaft: Über die Online-Plattform können sich Kammern und Unternehmen über den Anerkennungsprozess informieren und ausländische Berufsabschlüsse einschätzen. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geschaffene und vom IW betriebene Informationsportal gibt inzwischen Auskunft über Berufsbildungssysteme in 105 Ländern und über 5.800 Berufsprofile.

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