12/19/2024

Weltoffenheit und gelebte Willkommenskultur sind für die Attraktivität des Wissenschafts-, Innovations- und Wirtschaftsstandorts Deutschland von hoher Bedeutung. Aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen in unserem Land und in Europa sind daher ernster Anlass zu handeln.

Dem gemeinsamen Arbeitskreis Hochschule/Wirtschaft von BDA, BDI und HRK unter dem Vorsitz von Oliver Maassen (Vorstand Personal TRUMPF SE und Co. KG) und Prof. Dr. Ulrich Bartosch (HRKVizepräsident für Lehre, Studium und Lehrkräftebildung) ist es darum ein Anliegen, deutlich zu machen: Internationale Studierende und Absolventinnen und Absolventen deutscher Hochschulen sind in Deutschland willkommen und sollen sich willkommen fühlen. Sie bereichern Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft. Sie gestalten sie gemeinsam mit uns und bringen zudem wertvolles Potenzial für die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit und die Fachkräftesicherung in Deutschland ein.

Unternehmen und Hochschulen brauchen die Zuwanderung internationaler Studierender und Absolventinnen und Absolventen. Der demografische Wandel und andere tiefgreifende Transformationsprozesse stellen die deutsche Gesellschaft und Wirtschaft vor erhebliche Herausforderungen. Die Arbeits- und Fachkräftelücken gefährden die Innovationskraft und die Wettbewerbsfähigkeit vieler Branchen.

Aktuell studieren rund 380.000 internationale Studierende an deutschen Hochschulen. Deutschland gehört damit zu den beliebtesten Ländern für internationale Studierende. Doch wir stehen im Wettbewerb mit anderen Ländern, die es internationalen Studierenden mit ihren Rahmenbedingungen z.T. leichter machen.

Der Arbeitskreis Hochschule / Wirtschaft hat sich in einem gemeinsamen Positionspapier auf konkrete Empfehlungen verständigt, um die Bedingungen für internationale Studierende und Fachkräfte, die in Deutschland studiert haben, sowie deren Integration zu verbessern und ihr Potenzial zukünftig noch erfolgreicher zu nutzen:

1) Wir müssen die Attraktivität unseres Landes als Studien-, Lebens und Arbeitsort weiter steigern und bürokratische Hürden abbauen:

  • eine Kultur der Offenheit und der Wertschätzung vielfältiger Kompetenzen und Hintergründe schaffen
  • Digitalisierung der Visaverfahren und digitale Antragstellung überdas Auslandsportal vorantreiben und die Bearbeitung deutlich beschleunigen
  • Mehrsprachigkeit in den Studienangeboten stärker verankern, Austauschorganisationen unterstützen

2) Wir brauchen eine verbesserte Integration internationaler Studierender:

  • Ressourcen für Unterstützungsangebote an Hochschulen bereitstellen und damit eine hochwertige und kontinuierliche Betreuung und Begleitung der internationalen Studierenden gewährleisten
  • strukturierte Studieneingangsphasen ausbauen und damit die Zielgruppen sowohl in sprachlicher und fachlicher als auch inkultureller und sozialer Hinsicht unterstützen; gute Beispiele in die Fläche tragen
  • ausreichend studentischen Wohnraum anbieten, der zudem integrationsförderndes Zusammenleben von Studierenden aus dem In- und Ausland unterstützt

3) Wir müssen den Einstieg in den Arbeitsmarkt einfacher gestalten:

  • abgestimmtes Zusammenwirken von Hochschulen und Wirtschaft sowie weiterer Akteure ausbauen, insbesondere der Agenturen für Arbeit, in regionalen oder kommunalen Netzwerken
  • gezielte Maßnahmen stärken zur Berufsvorbereitung, Nachqualifizierung und für den Übergang in den deutschen Arbeitsmarkt außerhalb der Hochschulen, u.a. Karriereberatung, Praktika und Werkstudierendentätigkeiten, Startup-Förderung
  • Ausländerbehörden ertüchtigen und angemessen ausstatten

Die gemeinsame Empfehlung finden Sie hier:

Anlage

Dokumenttitel Typ Größe
Empfehlungen Arbeitskreis HochschuleWirtschaft Internationale Studierende und Absolventen.pdf

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